www.niederembt.com



letzte Änderung: 26.02.2019 18:58:23.

Die Geschichte der Kirchenglocken von St. Martinus in Niederembt

Die Geschichte der Kirchenglocken

Die bewegte Geschichte der Kirchenglocken von St. Martinus reicht bis in das Jahr 1612(9) zurück. Leider blieben auch die Kirchenglocken vom 1. und 2. Weltkrieg nicht verschont.

Heute existieren 5 Glocken, vier von 1947 und die 1619 in Bronze gegossene Martinus Glocke.

St. Martinus Kirche
St. Martinus Kirche bekommt 1947 vier neue Stahlglocken

Die vier Gußstahlglocken stammen vom "Verein für Gußstahlfabrikation" aus Bochum, die Bronze Glocke stammt von Francois Raclé aus Lothringen (Frankreich).

Die Stahlgocke "Dreifaltigkeits - Glocke" weist eine leichte innenharmonische Störung in Form einer leichten Erhöhung des Untertons auf. Das Klangvolumen dieser zweitgrößten Stahlglocke im Erzbistum Köln ist beeindruckend.
Beim Zusammenspiel der vier Stahlglocken stört die leicht verzerrte Normallinie (-1, +6,+5, +3).

Die Martinus Glocke von 1619 kann nur solistisch geläutet werden, da sie gegenüber den vier großen Stahlglocken zu leise ist.

Übersicht der fünf noch existierenden Glocken von St. Martinus Niederembt:

Glocke Dreifaltigkeit Marien Josef Martinus alte Martinus
Inschrift heiligste dreifaltig- keit lasst uns preisen vater, sohn und heiliger geist st. maria steh unseren vermissten und gefallenen bei st. josef im tod steh uns bei st. martinus bitt für uns martinus heisch ich, franciscus raclé lotharingus gosz mich anno 1612 (9) conclamo vivos; plango defunctos, confringo fulgura, publico sacra laudo deum.
Gießer Bochumer Verein für Gußstahl- fabriaktion Bochumer Verein für Gußstahl-fabriaktion Bochumer Verein für Gußstahl-fabriaktion Bochumer Verein für Gußstahl-fabriaktion Francois Raclé Lothringen
Gußjahr 1947 1947 1947 1947 1619
Material Gußstahl Gußstahl Gußstahl Gußstahl Bronze
Durch-messer 224,6 cm 188,7 cm 168,1 cm 149,8 cm 122 cm
Schlag- ringst. 13,6 cm 11,4 cm 11,1 cm 9,3 cm 7 cm
Gewicht 4,6 t 2,7 t 1,9 t 1,34 t 0,9 t
Nominal gis° -1 h° +6 cis' +5 dis' +3 g' -1
Quelle:Glockenbücher des Erzbistums Köln, Dekanat Bedburg


1951 berichtete Peter Daniels über die Glocken von Niederembt. Früher sollten drei Bronzeglocken dem Ort das Geläute gegeben haben.

Die erste Glocke trug die Inschrift :

    Martinus heiße ich, Lotarius gossz mich Anno 1612 (Franziskus Rakle) Concelamo viers Plango, Defunktus Comingo, Fulgure Pupliko Sukra Lauda Deum. Gewicht: 900 Kg.

Die Inschrift der zweiten Glocke:
    Martinus Legros me fercit Dekano vom Pla Tibi Clango -vergo Maria - Ab Patre Pantaleon Marx Abati Collonia - kapitulare 1764. Auf dem Glockenstuhl die Inschrift Anno 168 (letzte Zahl unleserlich 24 Februari).
Die dritte Glocke mußte 1917 dem Staat zur Verfügung gestellt werden. Sie wurde zerschlagen und stückweise heruntergeholt. Die Arbeiten wurden durch den damaligen Schmiedemeister P. Tillmann ausgeführt.

1923 wurden dann durch die Bereitschaft und Spenden der Bürger unter dem seiner Zeit amtierenden Pfarrer Bertrams zwei neue Glocken angeschafft. Nach Ankunft wurden sie zuerst durch den Ort gefahren und dann auf dem Schulhof aufgestellt. Dort wurden sie auch gesegnet und einschließlich durch den Maurermeister Konrad Esser in den Turm gehängt.

Die Inschrift der ersten Glocke:
    "Sankt Sebastianus heiße ich
    tote Krieger beklage ich
    Niederembt gab mich freiwillig
    Gebr. Ullrich gossen mich. 1923"
Die Glocke war den Opfern des ersten Weltkrieges geweiht. Pate war ein Schwerkriegsbeschädigter (Josef Wilbertz) und eine Kriegerwitwe (Susanna Schumacher geb. Daniels).

Die zweite Glocke trägt die Inschrift:
    "St. Katharina möge alle rühren,
    die diesen Klang verspüren
    Gebr. Ullrich gossen mich. 1922"
Sie war der hl. Katharina geweiht, deren Bild sie trug.
Aber auch diese Glocken wurden ein Opfer des zweiten Weltkrieges. Eine konnte noch auf einem Lager in Norddeutschland ermittelt werden, die der Verschmelzung entgangen war. Sie wurde 1950 an die Pfarre Oberembt verkauft.
An dessen Stellen wurden dann erneut drei Stahlglocken angeschafft.
Andere Experten gehen davon aus, dass die Martinusglocke von 1619 und nicht von 1612 stammte.
Heute ist die zweite Glocke von Martin Legros auch nicht mehr vorhanden. Das Läuten der Martinsglocke wird mit vier Stahlglocken von 1947 unterstützt.

Die erste Glocke hat Aufschrift
    "St. Martinus bitt für uns", Gewicht: 1340 Kg., Stahlguß B.V.G 1947.
Die zweite hat die Aufschrift:

    "St. Josef im Tod steh uns bei" ,
    Gewicht: 1900 Kg.,
    Stahlguß B.V.G 1947 - 407. Bei der 2700 Kg.


    3. Glocke,

    Stahlguß B.V.G 1947 - 481, steht "St. Maria steh unseren Vermißten und Gefallenen bei".


    Bei der 4. Glocke

    mit 4600 Kg., Stahlguß B.V.G 1947 - 520, steht
    "Heiligste Dreifaltigkeit laß uns preisen Vater, Sohn und heiliger Geist".

Quelle: Niederembt ein Dorf im Embegrund von P. Daniels 1951, Glockenbücher des Erzbistums Köln, Dekanat Bedburg





letzte Änderung: 26.02.2019 18:58:23. Niederembt.com © 2006 - 2024 Gregor und Teresa Neveling