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Rundblick Elsdorf vom 12. November 2010Natur-Ranger säuberten NistkästenDie Frechdachsgruppe der Sielmanns Natur-Ranger besteht aus 18 Kindern im Alter von 5 - 10 Jahren. Am vergangenen Samstag kontrollierten und reinigten sie die von ihnen angebrachten Nistkästen auf dem Friedhof Niederembt. Hier hängen 13 Nistkästen unterschiedlicher Art. Direkt nebenan im Kirchturm haben die jungen Naturforscher vor zwei Jahren einen Turmfalken- und Schleiereulenkasten aufgehängt. Die Öffnung der 14 Nistkästen war sehr spannend, denn es war jedes Mal unklar, was im Kasten zu finden war. Neben unterschiedlichen Nestern der Blau- und Kohlmeisen wurden dort winzig kleine Eier gefunden, die nicht ausgebrütet wurden. Welch ein Vergleich zu einem Hühnerei! So winzig und zerbrechlich. In einem Kasten fand sich ein komplettes Gelege von 13 Eier! Aber warum wurden die Eier nicht ausgebrütet? Dirk Schotten erklärte den jungen Rangern, dass Blaumeisen durch ihre blau-gelbe Färbung sehr auffallend sind und daher eine leichte Beute für den Sperber darstellen. Hatte der Sperber hier vielleicht die brütenden Meisen bei der Nahrungssuche überrascht. Bis zu 19 Eier legt eine Blaumeise in einem Gelege, aber nur, wenn die Bedingungen stimmen. Die Kinder erfuhren, was die Blaumeise braucht: eine Bruthöhle die groß genug ist und genügend Nahrung für ihre Jungen! "Die Blaumeise füttert ihre Jungen mit Raupen, und findet sie nur dann genügend Nahrung, wenn auch die Raupen genügend Nahrung finden!" erklärte Dirk Schotten den Kindern. Im letzten Jahr hatten sich die Natur-Ranger mit den Schmetterlingen beschäftigt. Daher wussten sie, das jede Schmetterlingsart spezielle Pflanzen für ihren Nachwuchs braucht, denn Schmetterlingsraupen sind wählerisch und fressen nicht jede Pflanze. Das Tagpfauenauge bevorzugt Brennnessel für den Nachwuchs, der Schwalbenschwanz wilde Möhre und der Aurorafalter mag Wiesenschaumkraut und die Knoblauchsrauke. So war schnell klar: Mit Nistkästen allein kann man Meisen nicht helfen. Sie brauchen auch Nahrung. All zu oft sind unsere Gärten zu sehr aufgeräumt. Wo nur Rasen und Rhododendron wachsen, können Meisen keine Raupen als Nahrung für ihren Nachwuchs finden. Und jungen Meisen im Nest haben einen riesigen Appetit: Beobachtungen zeigten, dass alten Meisen ihr Nest an einem Tag bis zu 637 mal anflogen um die Jungen zu fütterten. Im Schnitt bekam jede Jungmeise 58 Mahlzeiten! Da staunten die jungen Ranger! Wie gut, dass nun die Nistkästen gereinigt sind und die Meisen so im nächsten Jahr wieder gute Voraussetzungen für ihre Jungenaufzucht vorfinden werden! (mos) |
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