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die Chronik von Niederembt Niederembt - Bottenbroich - Marienstatt
Im Jahre 2012 feiert die Zisterzienserabtei Marienstatt in 800-jähriges Bestehen. Zwischen der Abtei im Westerwald, dem Kloster Bottenbroich und Niederembt gibt es eine historische Verbindung. ...

Niederembt - Bottenbroich - Marienstatt

Im Jahre 2012 feiert die Zisterzienserabtei Marienstatt in 800-jähriges Bestehen. Zwischen der Abtei im Westerwald, dem Kloster Bottenbroich und Niederembt gibt es eine historische Verbindung. Um diese zu illustrieren, muss man allerdings etwas weiter ausholen.

Im Jahr 1223 wird das Kloster Bottenbroich erstmals in einer Kölner Schreinsurkunde erwähnt. Als Gründer wird in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden 1253 der Propst Gottfried von Münstereifel, Kanoniker am Kölner Domstift und Offizial des Erzbischofs, genannt.

Zwei Nachrichten sind überliefert, die klösterlichen Grundbesitz im heutigen Elsdorfer Stadtgebiet betreffen: im Jahre 1234 besiegelte Erzbischof Heinrich I. eine Urkunde des Klostergründers Gottfried von Münstereifel, der dem Bottenbroicher Zisterzienserinnenkonvent unter anderem sein Gut zu Heppendorf mit 80 Morgen Ackerland und sechseinhalb Hofstätten übertrug. Erzbischof Konrad von Hochstaden erneuerte diese Schenkung im Jahr 1254. Der Ubbershof in Niederembt gehörte zum Grundbestand des Bottenbroicher Besitzes. Der Ritter Wilhelm von Hunenberg bekundete am 28. August 1263, dass er seinen Hof in Niederembt mit allem Zubehör und 150 Morgen Ackerland an das Kloster Bottenbroich verkauft habe. Dieser Hof, schon beim Verkauf von Gerichtszwang und Bede befreit, erhielt im Jahre 1302 einen Freibrief durch Theoderich Luf von Kleve.

Nach kurzer Blütezeit war das Kloster 1448 dem Verfall so nahe, dass die letzten zwei Nonnen es den Zisterziensern zu Kamp gegen eine Leibrente übertrugen. Bei dieser Übertragung und der darauf folgenden neuen Besitzausstattung war die Familie von Merode maßgeblich beteiligt. Heinrich Scheiffart von Merode zu Hemmersbach erreichte 1479, dass der Niederembter Klosterhof von allen landesherrlichen Diensten befreit wurde.

Eine besondere Zäsur gab es 1777 - und hier kommt nun die Abtei Marienstatt ins Spiel: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren Verfall und Armut des Klosters Bottenbroich so weit fortgeschritten, dass das Priorat der Abtei Marienstatt unterstellt werden musste. Die Mönche verließen Bottenbroich und siedelten nach Marienstatt und Mariawald um.

Damit ging auch der Bottenbroicher Grundbesitz - so weit noch vorhanden - in den Besitz der Abtei Marienstatt über. Auch der Ubbershof, am östlichen Rand von Niederembt gelegen, dürfte sich darunter befunden haben.

Über die Geschichte des Ubbershofes, der nach der Säkularisation 1802 von der preußischen Regierung im Jahre 1818 meistbietend verkauft wurde, hat Peter Daniels in seinem Werk über Niederembt im Jahr 1951 ausführlich berichtet. Nach seinen Erkenntnissen wurde der baufällige Ubbershof um 1830 abgebrochen.

Am Samstag, 08. September 2012, will die Abtei Marienstatt einen Tag der „ehemaligen Marienstatter Höfe" veranstalten. Er sollte die Möglichkeit bieten, das Kloster kennen zu lernen, sich auszutauschen und einen Rückblick in die gemeinsame Geschichte zu nehmen. Auf diesen Tag und die Begegnungen freuen sich die Mönche sehr. Und sie würden sich freuen, auch Bürger aus der Stadt Elsdorf in der Abtei Marienstatt begrüßen zu dürfen. Interessierte können sich telefonisch unter der Tel.-Nr. 02662/9535 oder via Internet wallfahrt@abtei-marienstatt.de informieren.

Rundblick Elsdorf, 9. März 2012




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